Die Entstehung des Schönbrunner Schlossparks

Die Geschichte Schönbrunns und seiner Vorgängerbauten reicht bis in das Mittelalter zurück. Das gesamte Anwesen wurde seit Beginn des 14. Jahrhunderts als Katterburg bezeichnet und befand sich im Grundherrschaftsbereich des Stiftes Klosterneuburg. Es beherbergte neben einem Mühlenbetrieb auch einen Wirtschaftshof mit Wein- und Ackerbau.

Die Entstehung des Schönbrunner Schlossparks

In den folgenden Jahrhunderten schienen zahlreiche Pächter des prosperierenden Anwesens auf, bis dieses im Jahre 1569 durch Maximilian II. in hofärarischen Besitz kam. Das Interesse des römisch-deutschen Kaisers galt hauptsächlich dem Ausbau eines Lust- und Tiergartens, um neben seiner Sammelleidenschaft auch der für die habsburgische Familie so typischen Jagdleidenschaft frönen zu können. Der von Maximilian neu angelegte Garten war daher nicht nur für die Haltung einheimischen Jagdwildes und Geflügels bestimmt, sondern bot auch Raum für exotische Geflügel wie Pfauen und Truthähne, die in fürstlichen Gärten nicht fehlen durften.

Der umzäunte Garten von Katterburg wurde im Jahre 1605 von ungarischen Truppen zerstört, danach notdürftig wieder instand gesetzt und das Anwesen in der Folge von Kaiser Matthias nur zum Jagen aufgesucht.

Bei einem seiner Jagdausflüge soll Matthias einer Legende zufolge 1612 jene Quelle entdeckt haben, die später als „Schöner Brunnen“ dem Anwesen seinen Namen gab.

Auch sein Nachfolger Ferdinand II. und dessen Gemahlin Eleonora von Gonzaga, beide leidenschaftliche Jäger, wählten Schönbrunn als Aufenthaltsort für ihre Jagdgesellschaften. Nach dem Tod Ferdinands 1637 wurde das Areal Witwensitz und fünf Jahre später mit einem repräsentativen Lustschloss versehen, das den Namen Schönbrunn erhielt, der 1642 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Neben dem Schloss ließ die kunstsinnige Eleonora von Gonzaga, ebenso wie ihre nicht weniger kunstsinnige gleichnamige Nichte und Gattin Kaiser Ferdinands III., die Schönbrunn ebenfalls als Witwensitz erhielt, den Garten prächtig ausbauen, um ihn für ein reges höfisches Leben zu nutzen.

Nach der Mitte des 17. Jahrhunderts fanden unter anderem zahlreiche Gartentheateraufführungen im „famose parco di Scheenbrunn“ statt, an denen sich auch Kaiser Leopold I. als Komponist und Akteur künstlerisch beteiligte. Durch die Türkenbelagerung Wiens im Jahre 1683 wurde dem kulturellen Leben ein jähes Ende gesetzt; auch Schönbrunn mit Lustschloss und Garten fiel den schweren Verwüstungen zum Opfer.

Seit 1686 im Besitz Leopolds I. fasste dieser den Entschluss, Schönbrunn dem Thronfolger Joseph zu überlassen und für den zukünftigen Kaiser einen repräsentativen Neubau zu errichten. Als bald darauf durch adelige Vermittlung der in Rom ausgebildete Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach an den kaiserlichen Hof kam, entstand neben einem ersten utopischen Entwurf schließlich ein realisierbarer Plan für ein Jagdschloss, das ab 1696 erbaut und vier Jahre später bezogen wurde. Die endgültige Fertigstellung war aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, ausgelöst durch den spanischen Erbfolgekrieg und bis zum Tod Josephs I. 1711 vorherrschend, jedoch nicht möglich.

Schon seit 1695 erfolgte auch die Planung des Gartens durch Jean Trehet, einem Schüler des französischen Gartenkünstlers André Le Notre. Entlang der Zentralachse der Schlossanlage legte Trehet das Mittelparterre - durch ein Sternbassin akzentuiert – an, flankiert von seitlichen Bosketten. Breite Alleen gliederten den frühbarocken Garten, der wahrscheinlich bereits den obligaten Irrgarten ebenso wie einen kreisförmigen Orangeriegarten beherbergte.

Nach dem Tod Josephs I. im Jahre 1711 wurde das unvollendete Jagdschloss Schönbrunn Witwensitz der Kaiserin Wilhelmine Amalie. 1728 übernahm Kaiser Karl VI. Schönbrunn, suchte das Anwesen allerdings nur gelegentlich zum Fasanenschießen auf. Er soll die Anlage seiner Tochter Maria Theresia geschenkt haben, die angeblich schon immer eine Vorliebe für das Schloss mit den umliegenden Gärten hatte.

Ölgemälde © Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

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